Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde der Tschernobylkinder!

 

Die Coronapandemie und der Ukrainekrieg haben die Arbeit für die Kinder aus der Elternassoziation in Gomel zum Erliegen gebracht. Für die weißrussische Regierung gehört Deutschland zum faschistischen Ausland.  Alle Kontakte zu uns sind offiziell unerwünscht. Da unsere Freunde in der Assoziation Angst vor Repressalien haben, wünschen sie vorerst keine Kontakte mehr. Wir können ihnen weder finanziell noch materiell helfen. Sie möchten auch von uns nicht mehr besucht werden.

32 Jahre lang haben wir Kindern aus den verstrahlten Gebieten Weißrusslands geholfen, davon kamen 23 Jahre lang die Kinder aus der Elternassoziation in Gomel nach Hirschluch! Um diese Ferienaufenthalte in gesunder Luft und mit gesundem Essen zu ermöglichen, brauchte es viele gebefreudige Herzen und tatkräftige Hände! Zahlenmäßig sieht das so aus : Wir haben bis 2019 zweiunddreißig 4wöchige Kindererholungen durchgeführt, in denen sich ca 800 Kinder im Alter von 7 bis 12 Jahren erholt haben. In den 32 Jahren wurden insgesamt 1.054.277,38 Euro gespendet.

 

Sehr geehrte Damen und Herren, durch die Versteigerungen haben Sie alle einen erheblichen Anteil daran, dass wir diese Arbeit so viele Jahre leisten konnten. Die Erlöse von den  Versteigerungen, durchgeführt fast immer zu Beginn der Adventszeit, bildeten den Grundstock für die nächste Ferienaktion. Und sie waren doch auch immer ein schönes Event!

Ich habe einmal in den Akten nachgeschaut: Die erste Versteigerung von Volkhard Böhm mit Ihrer Unterstützung organisiert, fand am 25. November 1992 um 20 Uhr im Studio Bildende Kunst in der John-Sieg- Straße statt. Alf-Walter Bückert hat mit viel Humor die Graphiken aufgerufen und Horst Machner hat sie in weißen Handschuhen, vorsichtig angefasst, präsentiert.

Weil der Platz nicht mehr ausreichte, fand die 6. Kunstversteigerung am 5. Dezember  1997 um 19 Uhr im Kulturhaus Karlshorst mit anschließendem Jazzkonzert statt. Volkhard  Böhm hatte das erste Heft mit  den zu versteigerten Blättern vorbereitet. Wenn ich darin lese, freue ich mich, wie viele von Ihnen den Kindern so viele Jahre treu geblieben sind.

Durch Bauvorhaben im Kulturhaus Karlshorst fanden ab 2001 die Versteigerungen im Rathaus Lichtenberg eine neue Unterkunft, am 30. November 2001 sogar im Ratssaal. Von Jahr zu Jahr steigerten sich die Erlöse. Mit dem plötzlichen Tod von Volkhard Böhm konnte ich es kaum glauben, dass es noch zu einer 24. Kunstversteigerung kommen sollte. Mit großem Engagement hat Helmut Müller, diese letzte Versteigerung, mit den erfahrenen Kollegen am 5. November 2021 um 19 Uhr in der Galerie Ratskeller im Rathaus Lichtenberg durchgeführt und einen Erlös von über 10.000 Euro (bitte den genauen Betrag angeben) ersteigert und damit den höchsten Betrag von allen Versteigerungen erzielt.

 

Sehr geehrte Damen und Herren, im Namen des Aktionskreises möchte ich Ihnen von ganzem Herzen für Ihre langjährige Hilfe für die Tschernobylkinder danken. Ihr Engagement und  Ihre Treue haben uns alle sehr berührt.

Es gibt ein junges Team im Aktionskreis, das die Arbeit gern weiterführen will, wenn es möglich ist. Das scheint aber sehr ungewiss zu sein.

Wir „Frauen der ersten Stunde“(so hat uns mein Mann immer genannt) haben uns in einem Gottesdienst in der Samariterkirche verabschiedet. Das möchte ich auch jetzt ganz persönlich  bei Ihnen tun. Sie und Ihre Arbeiten kennenzulernen, hat mein Leben sehr bereichert. Ich habe viel gelernt. Die interessanten Abende der Versteigerungen und die freundlichen Begegnungen mit Ihnen werde ich nicht vergessen. Die Bilder in meiner Wohnung und in den Mappen werden die Erinnerung an unsere gemeinsame Arbeit und Hilfe für die Kinder von Tschernobyl wachhalten. Ich wünsche Ihnen viel Gutes, dankbar grüßt Sie herzlich

                                                                                                                                           -Ihre Christine Cyrus